DFG fördert weiteren Ausbau der Informationsangebote an der Universitätsbibliothek mit 2 Millionen Euro

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt umfangreiche Mittel für den weiteren Ausbau der Fachinformationsdienste (FID) Afrikastudien und Darstellende Kunst und fördert diese zwei Projekte der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (UB JCS) in Frankfurt am Main mit knapp 2 Millionen Euro. Mit ihren sechs FID – Afrikastudien, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Biodiversitätsforschung, Darstellende Kunst, Jüdische Studien sowie Linguistik – ist die UB JCS eine zentrale Akteurin innerhalb des FID-Gesamtsystems. Sie verfolgt das Ziel, qualitativ hochwertige und fachlich zugeschnittene Serviceangebote bereitzustellen, kontinuierlich weiterzuentwickeln und nachhaltig zu verankern.

Der Fachinformationsdienst (FID) Afrikastudien baut seit 2016 am wissenschaftlichen Spezialbedarf orientierte fachspezifische Informationsservices für die afrikabezogenen Geistes- und Sozialwissenschaften auf. Auch in der dritten Förderphase bleibt die Beschaffung von Literatur vom afrikanischen Kontinent und aus der afrikanischen Diaspora eine zentrale Aufgabe des FID Afrikastudien. Die überregionalen Lizenzen des FID werden erweitert. Es sind mehrere Reisen für den Erwerb von Literatur, die nicht über andere Distributionswege erhältlich ist, geplant. Bei einem innovativen Pilotprojekt zur Datenarbeit werden sogenannte „Communities of Implication” in der Normdatenentwicklung für orale Quellen beteiligt. Die Informationsplattform des FID Afrikastudien, die African Studies Library, wird um neue Funktionen erweitert: Um die Recherchemöglichkeiten zu verbessern, soll eine geografisch explorative Suche umgesetzt werden, die es ermöglicht, Publikationen nach Regionen und Themen zu finden. Außerdem wird es künftig möglich sein, direkt aus dem Portal heraus Fernleih- und Subito-Bestellungen auszuführen. Ein neuer Researcher Compass wird die transdisziplinäre und transkontinentale Vernetzung von Forschenden vereinfachen.

Seit 2015 wird an der UB JCS der FID Darstellende Kunst (FID DK) betrieben und als maßgebliche fachliche Informationsinfrastruktur stetig weiterentwickelt. Die Arbeit des FID DK zeichnet sich durch eine enge Bindung an die Gedächtnisinstitutionen der Darstellenden Kunst und seiner konsequenten Ausrichtungen an den Bedarfen der theater- und tanzwissenschaftlichen Fachgemeinschaft aus. In der nunmehr vierten Förderphase liegen die Schwerpunkte auf der Konsolidierung und Optimierung des FID-Portals www.performing-arts.eu, auf der Aggregation und Kuratierung weiterer Sammlungsdaten sowie auf deren digitaler Veröffentlichung im FID DK-Portal und auf der Weiterentwicklung forschungsnaher Services, z.B. mit einer Kartierung von Sammlungsbeständen von Programmheften der Darstellenden Kunst. Intensiviert wird die Erfassung von Personen und Organisationen in die Gemeinsame Normdatei (GND) sowie die Arbeit in der AG Performing Arts des Standardisierungsausschusses (STA). Neu aufgebaut wird ein Research Navigator Performing Arts, mit dem frei zugängliche E-Ressourcen, Forschungsprojekte sowie Forschungsdaten der Theater- und Tanzwissenschaft im FID-Portal kuratiert und veröffentlicht werden sollen. Wo immer möglich, werden die Open Access-Kriterien der freien Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Quellen (FAIR-Prinzipien) angewendet.

Mit ihren sechs FID unterstützt die UB JCS die durch die fortschreitende Digitalisierung bedingte Transformation der deutschen Wissenschaft. Als Schnittstelle setzen sich die FID mit ihrer Arbeit für eine nachhaltige Partnerschaft und den Wissenstransfer von Forschung und ihren Infrastruktureinrichtungen ein. Dabei verfügt die Bibliothek über eine umfassende fachbibliothekarische, informationswissenschaftliche und informationstechnologische Expertise zur fachgerechten Kuratierung und Erschließung von Medien und (Forschungs-)Daten sowie der Entwicklung und dem Betrieb entsprechender Dienste.

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