Instruct-ERIC-Direktor Harald Schwalbe begrüßt Deutschland als Mitglied im Netzwerk Europäischer Infrastrukturen

Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger unterstreicht Bedeutung des Netzwerks für deutsche Forscherinnen und Forscher

Aufsicht auf das 1,2 Gigahertz-NMR-Spektrometer an der Goethe-Universität, eines der weltweit größten Forschungsgeräte dieser Art. Foto: Uwe Dettmar für Goethe-Universität Frankfurt

Als 17. Partnerin im europäischen Strukturbiologie-Netzwerk ist die Bundesrepublik Deutschland jetzt Instruct-ERIC beigetreten. Dies gab das Netzwerk heute bekannt, dessen Direktor Prof. Harald Schwalbe an der Goethe-Universität forscht und lehrt. Instruct-ERIC ermöglicht auf europäischer Ebene den Aufbau und Betrieb von Forschungsinfrastrukturen zur Analyse molekularer Strukturen zum Beispiel für die biologische Grundlagenforschung und zur Entwicklung medizinischer Wirkstoffe. Das Netzwerk arbeitet auf gemeinnütziger Basis, wird von den Mitgliedsländern finanziert und von Vertretern der Mitgliedsländer geleitet.

Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), betont: „Die schnelle und erfolgreiche Entwicklung von Wirkstoffen gegen das SARS-CoV-2-Virus hat gezeigt, wie wichtig gute und vertrauensvolle internationale Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gerade im Bereich der integrierten Strukturbiologie ist. Vor allem für die Nutzung spezieller Infrastrukturen ist der internationale Austausch unerlässlich. Unsere Mitgliedschaft bei Instruct-ERIC bietet deshalb viele Vorteile und ermöglicht den Zugang unserer Forscherinnen und Forscher zu europäischen Hightech-Einrichtungen. Dies ist zugleich Voraussetzung dafür, dass wir auch künftig herausragende Beiträge zur Strukturbiologie leisten können.“

Prof. Harald Schwalbe, seit 2022 Direktor von Instruct-ERIC ist, betont: „Wissenschaftliche Institutionen und Firmen in Deutschland haben in den vergangenen Jahren stark zur Entwicklung und Etablierung strukturbiologischer Verfahren und Technologien beigetragen. So konnten wir zum Beispiel kürzlich an der Goethe-Universität ein Kernspinresonanzspektrometer der neuesten Generation einweihen, mit dem wir auch flexible Regionen in Biomolekülen hochpräzise untersuchen können.“

Wichtig seien in der in der Strukturbiologie jedoch nicht einzelne Hightech-Geräte, sondern vielfältige, hoch entwickelte Forschungsanlagen, die sich methodisch ergänzen und integrative Forschungsansätze ermöglichen, so Schwalbe. „In Deutschland werden wir nach europäischem Standard ein Netz von Instruct-Zentren mit angeschlossenen Laboren etablieren, um den standortübergreifenden Zugang zu den Anlagen zu ermöglichen. Neben technologischen Weiterentwicklungen finanziert und organisiert Instruct-ERIC auch Forschungsaufenthalte und Schulungen für die Forschenden und trägt so zur Ausbildung der nächsten Generation von Forschenden bei.“

Instruct-ERIC ist eine europaweit verteilte Forschungsinfrastruktur, die den Nutzern High-End-Technologien und -Methoden der Strukturbiologie zur Verfügung stellt. ERIC steht für European Research Infrastructure Consortium und bezeichnet eine spezielle Rechtsform, die den Aufbau und Betrieb von Forschungsinfrastrukturen mit europäischem Interesse auf gemeinnütziger Basis ermöglicht. ERICs werden durch Mitgliedsländer finanziert und von Vertretern der Mitgliedsländer geleitet. Instruct-ERIC besteht aus 17 Mitgliedsländern und Organisationen: Belgien, Tschechische Republik, EMBL, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Israel, Italien, Lettland, Litauen, Niederlande, Portugal, Slowakei, Spanien und Vereinigtes Königreich. Über seine spezialisierten Forschungszentren in Europa finanziert und organisiert Instruct-ERIC Forschungsaufenthalte, Schulungen, Praktika und Preise für Forschung und Entwicklung. Durch die Förderung integrativer Methoden ermöglicht Instruct-ERIC exzellente wissenschaftliche und technologische Entwicklung zum Nutzen aller Lebenswissenschaftler. Mehr auf https://instruct-eric.org/

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