Pladoyer für Welt-Chemikalienrat

Nicht nur Abfälle können giftige Umweltchemikalien freisetzen, auch Pestizid- und Arzneimittelrückstände belasten weltweit Gewässer und Böden.

50 namhafte Wissenschaftler:innen aus Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und Australien unterstützen die Forderung der Initiative des International Panel on Chemical Pollution (IPCP) und mehrerer Länder, einen „Welt-Chemikalienrat“ einzurichten. Das wissenschaftlich-politische Gremium soll nach dem Vorbild des Weltklimarats und des Weltbiodiversitätsrats als globales Gremium die Folgen der Verschmutzung durch Chemikalien und Abfälle bewerten. Prof. Werner Brack, Umweltchemiker am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und Professor an der Goethe-Universität Frankfurt, hat diese unterstützende Initiative koordiniert, bei der auch weitere Wissenschaftler*innen der Goethe-Universität beteiligt sind. Die möglichen Aufgaben eines solchen Gremiums veröffentlichen die Wissenschaftler:innen in der Fachzeitschrift Environmental Sciences Europe. Bei der fünften UN-Umweltversammlung in Nairobi wurde am 3. März 2022 eine Resolution verabschiedet, mit der der „Welt-Chemikalienrat“ auf den Weg gebracht wurde.

An der Goethe-Universität beschäftigt sich die von Prof. Henner Hollert und Prof. Ernst Stelzer koordinierte Exzellenzcluster-Initiative RobustNature  (Robustheit und Resilienz von Natur-Gesellschaftssystemen im sich entwickelnden Anthropozän) mit über 40 Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Fachbereichen der Universität und aus zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit dieser wichtigen Thematik. In einem interdisziplinären Ansatz werden in den Forschungsfeldern Wasser, Interaktionen von Organismen und Systemische Risiken untersucht, welche Folgen Umweltverschmutzung, Biodiversitätsrückgang und Klimawandel auf das System Mensch-Umwelt haben.

In einem Interview erläutert Prof. Werner Brack Hintergründe zum Thema „Welt-Chemikalienrat“

Publikation: Werner Brack et.al: One Planet – one Health: A Call to Support the Initiative on a Global Science-Policy Body on Chemicals and Waste. Environmental Sciences Europe. DOI: 10.1186/s12302-022-00602-6 (in press)

Deutsche Übersetzung: One Planet – one Health: Die Initiative für ein globales wissenschaftlich-politisches Gremium für Chemikalien und Abfälle benötigt Unterstützung.

UNEA5.2: Tagung der Umweltversammlung der Vereinten Nationen.

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