Wie man in Corona-Zeiten Beschäftigte an sich bindet

Was können mittelständische Arbeitgeber während der Corona-Krise tun, um Beschäftigte an sich zu binden? Um Best Practice-Beispiele bekannt zu machen, startet das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität in der Stabstelle Fachkräftesicherung in Hessen das Format „Betrieb des Monats“.

Der Mittelstand ist das Rückgrat der hessischen Wirtschaft. Damit mittelständische Betriebe möglichst gut durch die Pandemie kommen, werden derzeit einige Anstrengungen unternommen. Ein auch während der Pandemie wichtiges Thema ist die Fachkräftesicherung. Zahlreiche Betriebe stehen vor der Frage: Wie können sie ihre Fachkräfte unter den Bedingungen von Homeoffice und Kurzarbeit an sich binden? Welche Maßnahmen haben sich schon in der Praxis bewährt? Um gute Ideen schnell zu verbreiten, hat das IWAK ein neues Format konzipiert: In der Reihe „Betrieb des Monats“ berichtet ab sofort monatlich ein mittelständischer Arbeitgeber aus Hessen.

Für den August wurde die Firma Lässig GmbH in Babenhausen als „Betrieb des Monats“ ausgewählt. Das Unternehmen bietet Produkte rund um das Kind und die Familie an, während der Pandemie ist die Nachfrage jedoch zurückgegangen. Das wirkt sich auch auf die Beschäftigten aus. „Wir haben über alle Kanäle mit unseren Beschäftigten kommuniziert und versucht, Kontakt miteinander zu halten“, berichtet Claudia Lässig, die Chefin des Betriebs. In einem Video erklärt Lässig, mit welchen Ideen und Formaten Sie die Fachkräftebindung unter den Vorzeichen der Pandemie angeht und warum dies gut funktioniert.

Von Beispielen guter Praxis lernen – diese Strategie setzt das IWAK bereits seit vier Jahren im Auftrag der Stabstelle Fachkräftesicherung in Hessen im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen des sogenannten „Hessischen Zukunftsdialogs“ um. Pro Jahr treffen sich dafür rund 1000 Interessierte aus Betrieben und Verwaltung bei dezentralen Veranstaltungen in Nord-, Mittel- und Südhessen, um darüber zu sprechen, wie das Finden und Binden von Fachkräften möglichst gut funktionieren kann. Viele Personaler haben diese Gelegenheit bereits zur Vernetzung genutzt. Da wegen der Pandemie derzeit keine größeren Veranstaltungen möglich sind, die Betriebe aber gerade besonders auf Beispiele guter Praxis angewiesen sind, wurde das virtuelle Format „Betrieb des Monats“ entwickelt.

In den nächsten Monaten werden Arbeitergeber aus unterschiedlichen Branchen als „Betrieb des Monats“ vorgestellt – unter anderem aus dem Bereich Gebäude- und Sicherheitstechnik, Metallverarbeitung, IT und Produkte für die Pharmaindustrie. Nord-, Mittel-, Süd- und Osthessen sind als Standorte vertreten, in der Auswahl spiegelt sich die ganze Vielfalt hessischer Betriebe – wobei die Herausforderungen je nach Branche und Region unterschiedlich aussehen können. Aber auch Betriebe in einer guten Lage, die kaum Auswirkungen der Pandemie spüren, müssen mit besonderen Hygienevorschriften, Homeoffice-Lösungen und Einschränkungen im persönlichen Kontakt umgehen. Die Videoreihe „Betrieb des Monats“ vermittelt, was in der aktuellen Situation wichtig für den Umgang mit eigenen Fachkräften ist, welche besonderen Aktivitäten und Maßnahmen in diesen Zeiten umgesetzt werden können. Sowohl Betriebe als auch unterstützende Organisationen wie Weiterbildner können sich hierdurch inspirieren lassen.

Zusätzlich wird es am 7. Dezember 2020 eine zentrale Veranstaltung zum Hessischen Zukunftsdialog 2020 geben.  Weitere Informationen dazu sind auf der Webseite des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität zu einem späteren Zeitpunkt zu finden.

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