“Kompetenz“ ist das Zauberwort dieser Jahre geworden. Die Anpassung des Ausbildungs- an das Beschäftigungssystem nimmt zu. Wissenschaft, die das Interesse an europäischer Bildungstradition zu vertreten und auszulegen sucht, wird zunehmend ersetzt durch eine Dienstleistungswissenschaft. Das Bildungssystem wird unter einen permanenten Druck zur Selbstverbesserung gesetzt.
Die Lage der Bildung verlangt von der Pädagogik eine leidenschaftlich leidenschaftslose und sachhaltige Analyse. Kritische Pädagogik war schon immer Parteigänger für Bildung. Der vorliegende Band beinhaltet sieben Diagnosen aus Deutschland und Brasilien zur Lage der Bildung. Sie beziehen sich auf zentrale Teilaspekte und fragen danach, ob und wie an dem Versprechen der Bildung und Pädagogik festgehalten werden kann und ob sich die öffentliche Schule in ihrer bisherigen Funktion wird halten können.
Zu jedem Aspekt wird ein Beitrag sowohl aus Brasilien als auch aus Deutschland vorgestellt. Das erlaubt einen komparativen Blick auf das Problem und ermöglicht sowohl die Globalisierung der Entwicklung zu verifizieren, wie auch sie zu falsifizieren. Darüber hinaus zeigt es, welche diagnostische Kraft in der kritischen Pädagogik enthalten ist.
[dt_call_to_action content_size=”small” background=”fancy” line=”true” animation=”fadeIn”]Andreas Gruschka ist Professor für Pädagogik der Sekundarstufe an der Goethe-Universität.
Luiz A. C. Nabuco Lastória ist Professor für Sozialpsychologie an der Universität São Paulo.
Andreas Gruschka, Luiz A. C. Nabuco Lastória (Hrsg.),
Zur Lage der Bildung
Kritische Diagnosen aus Deutschland und Brasilien,
Budrich 2015, Opladen, Berlin, Toronto,
272 Seiten, kartoniert, 29,90 Euro[/dt_call_to_action]