Ukrainische Promovierende erhält Engagement-Stipendium

Vizepräsidentin Prof. Christiane Thompson (r.) überreicht Mariana Shumliakivska die Auszeichnung. Foto: Uwe Dettmar

Mariana Shumliakivska, Doktorandin und Medizinstudentin an der Goethe-Universität, ist mit dem „Stipendium für herausragendes Engagement internationaler Studierender an der Goethe-Universität“ ausgezeichnet worden. Die aus Zhytomyr, rund 140 Kilometer von Kiew entfernt, stammende Shumliakivska setzt sich auf vielfache Weise für ihre Landsleute ein. Die Auszeichnung fand am 21. Dezember durch Prof. Dr. Christiane Thompson, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Weiterbildung, Monika Duderstadt, Leiterin des Studiendekanats des Fachbereichs Medizin in Vertretung von Prof. Dr. Stefanie Dimmeler, Marco Blaszyk, Abteilungsleitung Orientierung und Beratung, Studium Lehre Internationales und Hanna Reuther, stv. Abteilungsleitung Orientierung und Beratung und Gruppenleitung Studienerfolg und Integration, Studium Lehre Internationales, statt.

Prof. Dr. Christiane Thompson würdigte Mariana Shumliakivskas außerordentliches Engagement in der Wissenschaft, Medizin und Gesellschaft, das aktuelle wissenschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen adressiert. Das Stipendium, erst 2019 eingeführt und vom DAAD gefördert, richtet sich an internationale Studierende aller Fachrichtungen mit guten Studienleistungen, die sich durch ein besonderes Engagement im internationalen Kontext an der Goethe-Universität oder in deren Umfeld für Belange internationaler Studierender oder für Themen besonderer interkultureller und gesellschaftlicher Relevanz auszeichnen.

Als DAAD-Stipendiatin und Absolventin des Masterprogramms Fach Molekulare Medizin mit der Abschlussnote „sehr gut“ im letzten Jahr ist Mariana Shumliakivska derzeit als Doktorandin am Institut für Kardiovaskuläre Regeneration des Fachbereichs Medizin bei Professorin Stefanie Dimmeler beschäftigt und studiert parallel als Zweitstudium Medizin mit dem Abschluss Staatsexamen. Ihr großes soziales und interkulturelles Engagement liegt im Einsatz für ihre ukrainischen Landsleute in der Heimat seit Frühjahr 2022 als Folge des Ukraine-Krieges. Mariana Shumliakivska, sie stammt aus Zhytomyr, rund 140 Kilometer von Kiew entfernt, ist aktives Mitglied der Ukrainischen Ärztevereinigung Deutschland e. V. und hat eine Initiative ,Mediziner für die Ukrainer‘ zusammen mit drei Kommilitonen/-innen gegründet.

Ziel der Initiative ist es, medizinische und humanitäre Hilfe für kriegsbetroffene Städte und Kliniken in der Ukraine zu leisten. Außerdem hat sie auch selbst in dem Kriegsgebiet im Krankenhaus gearbeitet. Über die Initiative hat bereits die Frankfurter Rundschau berichtet. Im Rhein-Main-Gebiet werden weiter für die Ukraine Medikamente, Verbandsmaterial und medizinische Ausstattung durch Initiative ‚Frankfurt for Ukraine‘ gesammelt. Aktuell wird dringend medizinische Ausstattung in größerem Umfang, auch in gebrauchtem Zustand benötigt. Auf dem Campus Niederrad unterstützen die Unikliniken und der Hausmeister, aber auch Bürger/-innen und Nachbarn bringen sich ein. Über die ukrainische Gemeinde und den ukrainischen Ärzteverein gelangen die Hilfsgüter nach Lemberg und von dort weiter. Mariana Shumliakivska ermutigt zudem andere internationale Studierende, die in Deutschland studieren wollen, mit Tipps und mit ihrem eigenen Werdegang: Über ihr eigenes Ankommen in Deutschland als internationale Studierende und ihren akademischen Weg berichtet sie zum Beispiel auf Deutschland.de.

Ihre exzellenten wissenschaftlichen Fähigkeiten zeigen sich unter anderem in zentralen Forschungsarbeiten noch während ihres Masterstudiums zu einem Teilaspekt des Coronavirus, nämlich zur Aufklärung der Wirkung von SARS-CoV-2 (Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2) auf Herzmuskel- und Endothelzellen. Sie kann hierzu bereits zwei Co-Erstautorschaften in einschlägigen Fachzeitschriften wie „Cardiovascular Research“ und „Basic Research in Cardiology“ aufweisen. In ihrer Doktorarbeit untersucht sie nun, inwieweit somatische Mutationen in hämatopoetischen Stammzellen, die zu einer klonalen Expansion führen (sogenannte „Klonale Hämatopoese von unbestimmtem Potential“, CHIP), die Fibrose im Herzen beeinflussen. Dieses Projekt basiert auf klinischen Beobachtungen der Arbeitsgruppe um Herrn Professor Zeiher und Frau Professor Dimmeler, die zeigen, dass diese Mutationen zu einer schlechteren Prognose von Patienten mit Herzmuskelschwäche beitragen.

Weitere Informationen zur Initiative »Frankfurt for Ukraine«: https://frankfurt-for-ukraine.de

»Goethe-Ukraine Fonds« der Goethe-Universität: Spendenaufruf zur Hilfe für junge Geflüchtete aus der Ukraine: https://tinygu.de/GzmUC

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