Die Fotografinnen Nini (1884–1943?) und Carry Hess (1889–1957) zählten zu den bedeutendsten Fotografinnen der Weimarer Republik. Das 1913 in ihrer Heimatstadt Frankfurt gegründete Fotoatelier der beiden jüdischen Schwestern gehörte zu den angesehensten in Deutschland. Berühmt waren die gut vernetzten Fotografinnen vor allem für ihre Porträt- und Bühnenaufnahmen, daneben schufen sie auch Tanz-, Mode-, Akt- und Architekturfotografien. Ihre expressiven Aufnahmen in dem 1928 herausgegebenen Fotobuch „Habima. Hebräisches Theater“ stellen ein eindrucksvolles Dokument jüdischer Kultur der Zwischenkriegszeit dar.
Im Museum Giersch der Goethe-Universität wird im Herbst/Winter 2021/22 eine große Retrospektive beider Fotografinnen stattfinden. Mit ca. 120 Vintage-Prints wird sie erstmalig einen Überblick über das Werk beider Frauen bieten, deren Atelier in der Reichspogromnacht 1938 von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Aufgrund von Sanierungsarbeiten im Museum verzögert sich die Ausstellungseröffnung noch. Im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen bietet das Museum Giersch der Goethe-Universität am 14. Oktober 2021 ein digitales Angebot an: Exklusiv gibt die Kunstvermittlerin Dr. Claudia Caesar in einer Präsentation mit Bildmaterial und anschließendem Gespräch via Zoom vorab einen Überblick über das Leben und Wirken von Nini und Carry Hess.
Beginn: 14. Oktober 2021, 18:00 Uhr
Teilnahme: kostenfrei mit Anmeldung, max. 20 Teilnehmende
Anmeldung telefonisch: 069 – 138 210 21
per Mail: info@museum-giersch.de