Begabter Schriftsteller mit Schreibhemmungen

Frankfurter Bürger-Universität, Sommersemester 2016
Frankfurter Bürger-Universität, Sommersemester 2016

In der Biografienreihe der Frankfurter Bürger-Universität steht am Montag, 6. Juni, der Schriftsteller Wolfgang Koeppen im Fokus. Seine biografischen Stationen und literarischen Werke beleuchtet die Referentin Katharina Krüger.

Die Trilogie des Scheiterns gilt aus heutiger Sicht als eine der besten Werke deutscher Nachkriegsliteratur. Dem Schriftsteller Wolfgang Koeppen verhalf sie zum Durchbruch, wenngleich die Bücher zu der Zeit des Erscheinens kaum Wertschätzung erfuhren. In nur drei Monaten geschrieben, erschien 1951 der erste Roman der Reihe, „Tauben im Gras“. Zwei Jahre später folgten „Das Treibhaus“ und 1954 schließlich „Der Tod in Rom“. Danach verfasste er hauptsächlich nur noch Reiseberichte für den Süddeutschen Rundfunk.Koeppen litt unter Schreibhemmungen, vertröstete den Chef des Suhrkamp Verlages immer wieder trotz eines Autorenvertrags. Kollegen versuchten stets, den begabten Schriftsteller zum Schreiben weiterer Werke zu bewegen – weitestgehend vergebens. Nach dem Tod Koeppens 1996 wurden schließlich zahlreiche Schriftstücke in seinem Nachlass entdeckt. Der Autor schrieb viel auf, brachte es jedoch nie zu Ende.

1906 in Greifswald geboren, begann Koeppen, nach anfänglichen Erfahrungen am Theater als Schauspieler und Hilfsregisseur, zu schreiben, da sich sein Traum, Regie zu führen, nicht erfüllte. Seit 1931 war er zunächst freier Mitarbeiter und später Ressortleiter beim Berliner Börsen-Courier. Seinen ersten Roman „Eine unglückliche Liebe“ veröffentlichte er 1934. Darin verarbeitete der Schriftsteller seine unerwiderte Liebe zu einer Schauspielerin. Während des Zweiten Weltkriegs schrieb er neben Romanen auch Drehbücher. Doch keines hiervon wurde veröffentlicht.

Die Referentin Katharina Krüger beleuchtet in ihrem Vortrag die biografischen Stationen und literarischen Werke des Wolfgang Koeppen. Sie selbst studierte in Koeppens Geburtsort Greifswald Germanistik und arbeitete im Anschluss einige Jahre im Wolfgang-Koeppen-Archiv. Von 2012 bis 2014 war sie in dem DFG-Projekt „Wolfgang Koeppens Jugend -Nachlasserschließung, textgenetische Untersuchung, Digitalisierung und Edition“ tätig, dessen Kern eine digitale textgenetische Edition von Koeppens Jugend bildet, die in Kürze im Suhrkamp Verlag erscheinen wird. Krüger vertritt an diesem Abend die ursprünglich für den Vortrag eingeladene Referentin, Saskia Hennig von Lange.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Wie wir wurden, wer wir sind“, die von Prof. Tilman Allert, Soziologe an der Goethe-Universität, kuratiert wird. Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität im Sommersemester stellt an insgesamt sechs Abenden Lebensläufe berühmter Protagonisten deutscher Sozial- und Kulturgeschichte vor.

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„Ich hatte es nicht leicht gehabt und machte es mir schwer“ – Wolfgang Koeppen

Referentin: Katharina Krüger
Zeit: Montag, 6. Juni 2016, 19.30 Uhr
Ort: Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt

Der Eintritt ist frei.

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Quelle: Pressemitteilung vom 01. Juni 2016

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