Demokratie ist eine lernfähige Form des Zusammenlebens. Sie lebt von loyaler Opposition – von öffentlich geäußerter Kritik, dem Einspruch, dem argumentierenden Protest ihrer Mitglieder. Doch nicht immer wird Kritik offen formuliert – weil sich etwa wie bei den sogenannten Reichsbürgern hinter dem Widerspruch eine destruktive Haltung verbirgt, die Rechtsstaatlichkeit attackiert. Oder weil Gruppen nicht gleichberechtigt in das demokratische Zusammenleben eingebunden sind und Bürger:innen mitunter so machtunterlegen sind, dass sie mit ihrer Position gar nicht durchdringen können.
Was ist an Demokratien falsch, wenn sich dieser Widerstand oft nur im Verborgenen äußern will oder kann? Was bedeutet dies für Bürgerinitiativen und ihre Protestformen?
Das Podiumsgespräch der Bürger-Universität Unsichtbarer Widerstand – Vertrauen und Protest in der Demokratie am 2. Februar 2023, 19 Uhr im Normative Orders-Gebäude, Max-Horkheimer-Straße 2, 60323 Frankfurt am Main fragt nach Formen von Widerstand in der Demokratie, unter welchen Bedingungen sie entstehen und wie mit ihnen umgegangen werden kann.
Auf dem Podium diskutieren:Dominik Herold, (Mit-)Gründer und Sprecher des Netzwerks Paulskirche und der Nichtregierungsorganisation (NGO) mehr als wählen e. V., der Humangeograph Dr. Daniel Mullis vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, der Familien- und Jugendsoziologe Prof. Dr. Ferdinand Sutterlüty an der Goethe-Universität sowie die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Lisbeth Zimmermann, die an der Goethe-Universität u.a. zu Internationalen Institutionen und Friedensprozessen forscht.
Veranstaltet wird das Podiumsgespräch von der Goethe-Universität in Kooperation mit der Clusterinitiative ConTrust am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität.
Weitere Information: www.buerger.uni-frankfurt.de.