In Zusammenarbeit mit der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität Frankfurt Main, vertreten durch Prof. Jürgen Bereiter-Hahn, und den Hauskonzerten von Viviane Goergen fand am 27. Juni 2020 das vierte Konzert in Form eines Serenadenkonzerts statt.
Siebzig Zuhörerinnen und Zuhörer waren im Park vor dem Pavillon hinter der Gästevilla in der Ditmarstraße 4 zusammengekommen, um die Violoncellistin Bettina Kessler zu hören. Nach einem Glas Sekt begrüßte Prof. Bereiter-Hahn offiziell die Gäste, insbesondere die internationalen Gäste der Goethe-Universität. Es gehört zu den Aufgaben der Stiftung, die Begegnung der Gastforscherinnen und Gastforscher mit Mitgliedern der Universität und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu fördern. Anschließend stellte Viviane Goergen die Cellistin Bettina Kessler vor, die in Stuttgart, Frankfurt und Berlin bei den Professoren Conradin Brotbek, Michael Sanderling und Eberhard Feltz studierte. Sie ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe und Stipendiatin des DAAD, der Deutschen Stiftung Musikleben, der Peter-Pirazzi-Stiftung und der PE-Förderungen Mannheim. Bettina Kessler ist Mitglied des Malion Quartetts, das im November 2018 den Preis der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main gewonnen hat. Außerdem spielt sie als Cellistin im Eliott Quartett mit und war „Artist in Residence“ im Holzhausenschlösschen 2019.
Viviane Goergen führte in die beeindruckenden Hauptwerke der Celloliteratur, die Suite in G-DUR Nr. 1 für Violoncello Solo von Johann Sebastian Bach BWV 1007 und die Solosonate von Zoltan Kodály op. 8, ein. Über Bachs Solosuiten, die von Pablo Casals als die Quintessenz von Bachs Schaffen und von Bach selbst als die Quintessenz aller Musik erörtert werden, zu Kodálys Solosonate, von der sich die Cellisten heute einig sind: Wenn die Solosuiten von Bach das Alte Testament der Celloliteratur sind, dann ist die Solosonate von Kodály op. 8 das Neue Testament. Heute kommt kein gestandener Cellist mehr an diesem Werk vorbei. Bettina Kessler trug diese zentralen und technisch schwierigen Werke der Celloliteratur gekonnt und mit großer Konzentration, trotz Glockengeläute und gelegentlichem Rascheln der Bäume an dem Abend, vor dem begeisterten Publikum vor. Das Konzert war durch die Pandemie bedingt vom Vortragssaal in der Frauenlobstraße in den Park verlegt worden. Bei angenehmem Wetter war es für die Zuhörer ein Erlebnis, Cello solo im Freien inmitten des schönen Ambientes des Parks zu erleben. Anschließend gab es bei einem Glas Wein und Käsestangen die Möglichkeit, sich bei gebührendem Abstand zu unterhalten.
Die drei vorangehenden Konzerte waren musikalische Matineen, jeweils am Sonntag um 11 Uhr in der Frauenlobstraße bei vollem Saal. Viviane Goergen stellte außergewöhnlich begabte junge Pianisten vor, wie Alexander Koryakin, Träger des ersten Preises des internationalen Wettbewerbs in Jéan, Spanien 2019, u. a. Preisträger des Bach-Wettbewerbs Würzburg 2019, Jean Muller, bereits international gefeierter Pianist mit zwölf internationalen ersten Preisen bei Wettbewerben, und Maria Sintamarian, Preisträgerin u .a. des Georgescu Internationalen Wettbewerbs, des Premio Vittoria Caffa Righetti Wettbewerbs und des Nuovo Coppa Pianisti Wettbewerbs.
Viviane Goergen
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe 4.20 des UniReport erschienen.