DFG fördert Forschungsgruppen zu Mutationen in Blutzellen und nachhaltigem Finanzmarkt an der Goethe-Universität

Die Goethe-Universität war in der jüngsten Vergaberunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit zwei Forschungsgruppen erfolgreich: Neu eingerichtet wird die Forschungsgruppe 5643 „HERZBLUT“ in der Medizin, die sich mit Mutationen in weißen Blutzellen befasst (Klonale Hämatopoese), welche das Risiko unter anderem von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs erhöhen. Die Kollegforschungsgruppe 2774 „LawFin“ der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften zum Zusammenspiel zwischen (Finanz-)Märkten und der Rechtsordnung geht in die zweite Förderphase. Die Verbünde werden mit insgesamt rund 9 Millionen Euro gefördert.

Der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, gratulierte den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der beiden erfolgreichen Forschungsgruppen: „Die Kolleginnen und Kollegen bearbeiten zwei äußerst wichtige gesellschaftliche Themenfelder. In der neuen Forschungsgruppe HERZBLUT zur Untersuchung der Klonalen Hämatopoese gehen wir ein hochwichtiges Gesundheitsthema an, das viele ältere Menschen betrifft und das in enger Verzahnung von Forschung und Therapie untersucht wird, also sowohl vom Forschungslabor zum Patienten, als auch vom Patienten zurück ins Forschungslabor. HERZBLUT verbindet dabei zwei Bereiche, in denen Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt besonders stark sind: Die Herz-Kreislauf- und die Krebsforschung.“

Schleiff führte weiter aus: „Die interdisziplinäre Forschung von Ökonom:innen und Jurist:innen steht auch bei unserer Forschungsgruppe LawFin im Zentrum, die in den vergangenen vier Jahren ein internationales Netzwerk hochkarätiger Fellows aufgebaut hat. In Zusammenarbeit mit den Naturwissenschaften wird sich die Forschungsgruppe der ‚grünen‘ Transformation der Finanzmärkte hin zur ökologischen Nachhaltigkeit widmen und damit gesellschaftlich unmittelbar relevante Forschungsbeiträge liefern.“

HERZBLUT-Sprecher Prof. Michael Rieger (Foto: Uwe Dettmar)

HERZBLUT: Wenn Menschen altern, kann es dazu kommen, dass Klone mutierter Blutzellen wachsen – ein Prozess, der mit schwerwiegenden Krankheitsfolgen einhergehen kann, zum Beispiel mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einer krankhaften Vermehrung von Blutzellen wie bei der Leukämie. Mehr als 20 Prozent der Über-65-Jährigen sind davon betroffen. Welche biologischen Vorgänge liegen dem zugrunde? Welche Gene sind vorwiegend von den Mutationen betroffen? In welchen Fällen leiden auch jüngere Menschen? Diesen Fragen geht die Forschungsgruppe „Klonale Hämatopoese: Pathomechanismen und klinische Konsequenzen im Herzen und Blut (HERZBLUT)“ nach, deren Sprecher Prof. Michael Rieger am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität sowie am Universitätsklinikum Frankfurt tätig ist. Forscherinnen und Forscher aus Grundlagenforschung und Klinik möchten gemeinsam verstehen, wie der Prozess genau verläuft und wie er mit verschiedenen Krankheiten zusammenhängt. Ziel ist es, die neuen Erkenntnisse für therapeutische Anwendungen nutzen zu können. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe FOR 5643 mit Wissenschaftler:innen der Goethe-Universität und der Universität Gießen wird für vier Jahre mit 5,7 Millionen Euro von der DFG gefördert.

Prof. Rainer Haselmann (Foto: Oliver Hege)

LawFin: Für eine zweite Förderperiode verlängert wird die interdisziplinäre Kollegforschungsgruppe „Foundations of Law and Finance(LawFin)“. Der von dem Ökonomen Rainer Haselmann und dem Juristen Tobias Tröger gemeinsam geleitete Verbund von Wissenschaftler:innen der Goethe-Universität und des Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE zielt darauf ab, das Verständnis für das Zusammenspiel zwischen (Finanz-)Märkten und der Rechtsordnung als sich dynamisch entwickelndem System zu verbessern.

Prof. Tobias Tröger (Foto: Uwe Dettmar)

Dabei soll auch aufgezeigt werden, wie die theoretische und empirische Forschung in der Finanzökonomie und der Rechtswissenschaft die gewonnenen Erkenntnisse am besten reflektieren kann. Trotz seiner relativ jungen Geschichte konnte sich LawFin als global sichtbare Institution mit klarem Profil etablieren. In der zweiten Förderphase will man gezielt das Potential und die Defizite „grüner“ Finanzmarktregulierung zur Verwirklichung ökologischer Nachhaltigkeitsziele beleuchten. Der Verbund wird für weitere vier Jahre mit 3,4 Millionen Euro von der DFG gefördert.

Hintergrundinformationen:
> Wenn mutierte Blutzellen dem Herzen schaden (in: Forschung Frankfurt 2.2019)
> Center for Advanced Studies on the Foundations of Law and Finance

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