Mit Freundschaft oder mit Recht?

Albrecht Cordes (Hg.), Mit Freundschaft oder mit Recht? Inner- und außergerichtliche Alternativen zur kontroversen Streitentscheidung im 15.–19. Jahrhundert
Albrecht Cordes (Hg.), Mit Freundschaft oder mit Recht? Inner- und außergerichtliche Alternativen zur kontroversen Streitentscheidung im 15.–19. Jahrhundert

Ein im Spätmittelalter weit verbreiteter Ausdruck schmückt den Titel des vorliegenden Bands. Die Autoren wurden jedoch nicht auf die Behandlung einschlägiger Quellen verpflichtet. Auf der Tagung, deren Beiträge dieser Band versammelt, war im Gegenteil sogar relativ wenig die Rede von Belegen zu „Freundschaft und Recht“ beziehungsweise „Minne oder Recht“. Die Autoren verwenden in ihren Beiträgen die Dichotomie „Freundschaft und Recht“ als modernen Ordnungsbegriff.

Inner- wie außergerichtliche Lösungen von Konflikten rücken immer mehr in den Fokus neuerer rechtsgeschichtlicher und historischer Forschung, zuvor waren hauptsächlich Gerichtsurteile Gegenstand der Justizforschung. Im Mittelpunkt des Tagungsbands steht vor allem die Beilegung juristischer Auseinandersetzungen durch Freundschaft, also die Erzielung einer außergerichtlichen Einigung zwischen Streitparteien und nicht nur die Beilegung durch Prozesse innerhalb des Rechtssystems.

Die Beiträge stammen sowohl von renommierten Forschern als auch von Nachwuchswissenschaftlern und stellen unterschiedliche Möglichkeiten zur Beilegung eines Konflikts im Europa zwischen Vormoderne und Moderne dar und leisten ihren Beitrag zu einer weiteren Bestandsaufnahme aktueller Forschungstendenzen.

[dt_call_to_action content_size=“small“ background=“fancy“ line=“true“ animation=“fadeIn“]
Albrecht Cordes ist Professor für Mittelalterliche Rechtsgeschichte, Neuere Rechtsgeschichte und Zivilrecht am Institut für Rechtsgeschichte der Goethe-Universität.

Albrecht Cordes (Hg.),
Mit Freundschaft oder mit Recht?
Inner- und außergerichtliche Alternativen zur kontroversen Streitentscheidung im 15.–19. Jahrhundert,
Böhlau Verlag 2015, Köln, Weimar, Wien.
291 Seiten, gebunden, 49,90 Euro[/dt_call_to_action]

Relevante Artikel

Öffentliche Veranstaltungen
Im Hamburger Stadtteil Billstedt gibt es schon seit 2017 einen Gesundheitskiosk. Foto: Daniel Reinhardt, Picture Alliance

Medizinische Hilfe für alle

Wie Gesundheitskioske eine Lücke im Gesundheitssystem schließen könnten Medizin näher zu den Menschen bringen – besonders zu denen, die sie

Nimrod Hurvitz, Foto: Stefanie Wetzel

Emotionaler Bildersturm

Nimrod Hurvitz beschäftigt sich am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität mit dem Thema „Archäologie im Visier: Emotionen und Ziele hinter der

Gedenktafel mit der Aufschrift "In Dankbarkeit denen, die Forschung Lehre dienten. Die Lernenden und Lehrenden des Fachbereichs Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität", Foto: Christof Schomerus

Zwischen Subjekt und Objekt

Workshop zur Debatte über „human remains“. Ein Nachbericht Ein Workshop am Fachbereich Medizin hat sich mit einem komplexen Thema befasst:

You cannot copy content of this page