Zwei Mal Wolf, zweiter Deutscher Meistertitel hintereinander: Am Mittwochabend hatten die Beachvolleyball-Brüder Peter und Georg Wolf aus dem hessischen Bad Soden-Salmünster wahrlich Grund zum Feiern hoch vier. In einem Münchner Biergarten konnten sie auf die erfolgreiche Titelverteidigung bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften anstoßen, die vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) und dem Zentralen Hochschulsport in der bayrischen Landeshauptstadt ausgerichtet wurden. Der Freistaat hatte sich schon 2016 als gutes Pflaster für das „Beachteam Wolf2“ erwiesen. Damals fuhren die beiden Lehramtsstudenten der Frankfurter Goethe-Universität in Bayreuth ihre erste Meisterschaft ein.
Im Halbfinal-Krimi die Nerven behalten
Dennoch gingen der 25-jährige Hallen-Bundesligaspieler Peter von den United Volleys und sein drei Jahre jüngerer Bruder Georg, der im Winter für die TG 1862 Rüsselsheim in der 2. Liga ans Netz geht, diesmal nur als Nummer drei der Setzliste an den Start. Höher eingeschätzt waren mit den Paarungen Doranth/Höfer und Beck/Noack zwei heimische Teams, die wie die beiden „Strandwölfe“ sonst regelmäßig auf der bundesweiten smart beach tour anzutreffen sind. Die übrige Konkurrenz erwies sich zunächst als eine Nummer zu klein für die hessischen Brüder, die mit drei klaren 2:0-Erfolgen einen Einstand nach Maß feierten. Die erste und einzige Pleite gab es dann in Match vier mit 0:2 (9:15, 12:15) gegen die Lokalmatadoren Yannic Beck und Tim Noack.
Mit einem hart erkämpften 2:1-Sieg (21:14, 15:21, 15:13) gegen das Duo Herrmann/Kaduk zogen die Wolf-Brüder dennoch ins Halbfinale ein. Die Partie gegen den mehrfachen Hallen-Nationalspieler Tom Strohbach und seinen Partner Pablo Karnbaum, welche bereits die topgesetzten Doranth/Höfer geschlagen hatten, wurde zum echten Krimi. Nach mit 17:21 verlorenem erstem Satz behielten Wolf/Wolf beim engen 23:21 in der Schlussphase von Durchgang zwei die Nerven und sicherten sich mit 15:13 auch den Tiebreak. Im Endspiel gab es dann ein Wiedersehen mit Beck/Noack von der TU München. Die Drittplatzierten des Vorjahrs wollten sich vor eigenem Publikum im Olympiapark diesmal den Titel sichern.
„Durch den Wolf gedreht“
„Trotz der Niederlage vorher haben wir aber daran geglaubt, dass wir sie schlagen können“, berichtete Peter Wolf. „Wir haben unsere Taktik deshalb auch nicht geändert, sondern einfach versucht, kompromissloser zu spielen und weniger Fehler zu machen.“ Nach dem relativ deutlichen 2:0 (21:1, 21:18) dürften sich die Gegner dementsprechend ein wenig „durch den Wolf gedreht“ gefühlt haben. Groß begießen konnten die alten und neuen Deutschen Studentenmeister den Neuzugang für ihre Pokalsammlung allerdings nicht. Direkt am Folgetag ging es per Flieger über Rostock weiter nach Binz auf Rügen, wo am Wochenende der nächste smart super cup ansteht.
An der Ostsee heißt es Punkte sammeln für die erneute Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand. Zuvor dürfen sich die beiden Frankfurter Studenten aber noch auf ein ganz besonderes sportliches Highlight freuen: Ende Juli fahren sie für Deutschland zur Europäischen Hochschulmeisterschaft im kroatischen Split. Nach der gelungenen Titelverteidigung in München können sie da dann auch gleich Erfahrungen sammeln für den nächsten Auftritt im Nationaldress in 2018.
Quelle: Pressemitteilung United Volleys