Zahl des Monats April: 78. Auf so viel Tonnen Pommes Frites beläuft sich der Jahresverbrauch des Studierendenwerks Frankfurt am Main.

Ein Klassiker der Mensa, der immer noch die Konkurrenz schlägt: 2024 wurden in den gesamten Verpflegungsbetrieben des Studierendenwerks mit Warmversorgung 78.770 Kilogramm Pommes Frites verbraucht. Weit abgeschlagen dahinter liegen Nudeln mit 34.485 Kilogramm. Insgesamt ist das Studierendenwerk Frankfurt am Main für sechs Hochschulen an 13 Standorten für die Verpflegung der Studierenden zuständig. Neun Mensen, sieben Cafeterien und 14 Cafés werden betrieben. Wie hat sich eigentlich der Verbrauch seit der Corona-Pandemie (und der damit verbundenen zeitweisen Schließung der Versorgungsbetriebe) entwickelt? „Seitdem verzeichnen wir wieder steigende Zahlen“, erklärt Sylvia Kobus, Leiterin PR & IT beim Studierendenwerk Frankfurt am Main. „Der Verbrauch von Pommes Frites beispielsweise ist um ca. drei Tonnen im Vergleich zu 2023 gestiegen. Insgesamt haben wir in etwa 80% des Vor-Corona Niveaus erreicht.“
Andere Zahlen stehen für eine deutliche Änderung von Essgewohnheiten: 2017 war das Verhältnis von vegetarischen und veganen Speisen zu Fleisch- und Fischgerichten ausgeglichen. Bis 2022 hat sich das Verhältnis auf 70% vegetarisch und vegan zu 30% Fleisch- und Fischgerichte geändert, dieses Niveau hat sich seitdem gehalten. Auf 2865 Liter Chilisauce beläuft sich übrigens der Verbrauch eines Jahres – scharfe Speisen sind wohl angesagt, so der Eindruck.
Wünschen sich Studierende eigentlich bestimmte Speisen, die vielleicht nicht auf der Speisekarte stehen, und wenden sich dabei ans Studierendenwerk? „Gelegentlich erreichen uns entsprechende Anfragen“, berichtet Sylvia Kobus. „Wir versuchen immer aktuelle Trends in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung aufzugreifen und unseren Gästen anzubieten. Hierzu stehen wir in engem Austausch mit Lieferanten, Herstellern und Kollegen aus anderen Studierendenwerken und der Gemeinschaftsgastronomie. Ebenfalls beobachten wir unsere Verkaufszahlen sehr genau und passen unser Angebot entsprechend der Nachfrage an.“
Unter dem Motto „Restlos Glücklich“ gibt es für Studierende (und auch Hochschulbedienstete u. Gäste) gegen Ende der Schließung der Warmausgaben beziehungsweise Schließung der Einrichtungen vergünstigtes Essen. Wird das Angebot gut angenommen? „Unser ‚Restlos Glücklich‘-Angebot erfreut sich großer Beliebtheit. Es ist eine Win-Win Situation. Das deutsche Lebensmittelrecht verlangt, dass Speisen, die bereits den Weg von der Küche in die Ausgabe genommen haben, aus Gründen der Lebensmittelhygiene nicht wiederverwertet werden dürfen. Alles, was bei uns zum Mensaschluss noch in den Ausgaben steht, müssen wir deshalb entsorgen. Um diese Lebensmittelabfälle größtmöglich zu reduzieren, arbeiten wir zum einem mit einem KI- gesteuerten Prognosesystem für eine optimierte Planung der Speisemengen und eben mit der preisreduzierten Ausgabe an unsere Gäste, um einwandfreie Lebensmittel bestmöglich zu nutzen“, betont Sylvia Kobus. Sie sagt, dass dadurch weniger weggeworfen wird und somit ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet werden kann. „Damit tragen wir unseren Teil dazu bei, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden, die Studierenden profitieren von dem vergünstigten Angebot. Darüber hinaus werden Ressourcen geschont. Insgesamt konnten wir so die Nassmüllmengen im Studierendenwerk Frankfurt am Main um 1/3 reduzieren.“