Am 18. Januar geht es weiter in der Reihe „Woher kommt der Mensch? Einer neuer Blick auf Homo Sapiens“. Thema des Vortrags von Nina Jablonski: „The Skin of Homo sapiens: The evolution of our Interface with the World“.
Die menschlichen Hautfarben faszinieren die Menschen seit Jahrhunderten. Die unterschiedlichen Pigmentierungen zeigen, wie sich die Haut anpasst hat, um das Eindringen von UV-Strahlung zu regulieren. Die Evolution der menschlichen Hautfarbe ist ein gutes Beispiel für einen evolutionären Kompromiss. Sie belegt auch, wie Evolution durch natürliche Selektion vorangetrieben wird und den menschlichen Körper beeinflusst. Mit diesem Thema beschäftigt sich Nina Jablonski, seit 2006 Professorin für Anthropologie an der Pennsylvania State University, in ihrem Vortrag „The Skin of Homo sapiens: The evolution of our Interface with the World“, den sie am 18. Januar (Mittwoch) um 19.30 Uhr, im Hörsaal, Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, Georg-Voigt-Straße 14 hält.
Der Vortrag in englischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung findet statt im Rahmen der interdisziplinären Vortragsreihe „Woher kommt der Mensch? Ein neuer Blick auf Homo sapiens“. Sie wird veranstaltet von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität und durch die Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG finanziert. Die Moderation an diesem Abend übernimmt Privatdozent Dr. Ottmar Kullmer, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
In der Geschichte des Homo sapiens ist die Pigmentierung der Haut ein sich stets wandelndes Merkmal, ähnliche Hautfarben haben sich unter ähnlichen Umweltbedingungen oft auch mehrfach verändert. Dies zeigt – so Jablonski, dass die Verwendung der Hautfarbe für eine Klassifizierung des Menschen nicht geeignet ist, und dass die soziale Bedeutung, die der Hautfarbe noch immer beigemessen wird, keine wissenschaftlichen Grundlagen hat.
Nina Jablonski, geb. 1953, wechselte nach einem Bachelor im Fach Biologie in Pennsylvania für den Master an die University of Washington, um dort Anthropologie zu studieren und das aufkeimende Fachgebiet molekulare Evolution mit der Anthropologie zu verbinden. Nach der Promotion lehrte sie gut zehn Jahre an der Universität Hongkong, bevor sie nach einigen Jahren an der University of Western Australia, wo sie sich der Evolution des aufrechten Ganges und der Hautfarben zuwandte, einen Lehrstuhl an der California Academy of Sciences in San Francisco antrat und dann 2006 einen Ruf nach Pennsylvania bekam. Bis heute erforscht sie, wie Umweltveränderungen die Entwicklung von Altwelt-Primaten und Menschen beeinflussen. Neben ihrer Forschung engagiert sich die vielfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin für die Verbreitung des Wissens über die Evolution des Menschen an wissenschaftliche Laien.
In der gesamten Vortragsreihe berichten international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die atemberaubenden Fortschritte, die sich in allen die Evolution des Menschen betreffenden Disziplinen abzeichnen. Das ermöglicht ganz neue Antworten auf die große Frage nach dem, was uns ausmacht. Evolution wird nicht länger nur als „Survival of the Fittest“ in Bezug auf körperliche Anpassung, Kraft und Geschicklichkeit angesehen. Vielmehr wirkt sich die Funktionslogik von Selektion und Anpassung auch auf Verhaltensweisen wie Kooperation und Altruismus aus. All diese Perspektiven tragen bei zu einem neuen, integralen evolutionären Selbstverständnis des Menschen – und seiner Welt.
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Weitere Termine und Themen im Überblick:
25. Januar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14
Jäger und Künstler: Warum der Neandertaler ausstarb und die Kunst entstand
Prof. Dr. Nicholas J. Conard, Eberhard Karls Universität Tübingen
Moderation: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt, und Goethe-Universität
8. Februar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14
Ständchen, Schlaflied oder Kriegsgeschrei? Theorien zum Ursprung der Musik und ihrer Funktion für den Menschen
Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann, Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt
Moderation: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt, und Goethe-Universität
15. Februar 2017, Senckenberg-Naturmuseum, Senckenberganlage 25, 19:00 Uhr
Podiumsdiskussion mit Impulsvorträgen
Ein neuer Blick auf Homo sapiens – die Zukunft des Menschen
Moderation: Joachim Müller-Jung, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Gesprächspartner:
Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt
PD Dr. Miriam N. Haidle, Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Prof. Dr. Hans-Dieter Mutschler, Hochschule Ignatianum, Krakau
Prof. Dr. Annette Kehnel, Universität Mannheim
Alle Vorträge beginnen um 19.30 Uhr, bis auf die abschließende Podiumsdiskussion, die um 19 Uhr startet.
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Quelle: Pressemitteilung vom 10. Januar