Unterwegs mit Vladimir Alexeev von der Zentralen Studienberatung

Vladimir Alexeev hat den Studiengangsbroschüren ein neues Gesicht gegeben; Foto: Lecher
Vladimir Alexeev hat den Studiengangsbroschüren ein neues Gesicht gegeben; Foto: Lecher

Als Hiwi startete Vladimir Alexeev in der Zentralen Studienberatung; mittlerweile ist er dort Medienbeauftragter und Webmaster. Mit seiner Kamera und viel Herzblut hat er den Studiengangsflyern ein neues Gesicht gegeben.

Wenn er Fotos verwendet, ist alles frisch. Bilder aus der Konserve kommen für Vladimir Alexeev nicht in Frage. Um die Druckerzeugnisse der Zentralen Studienberatung (ZSB) zu illustrieren, greift Alexeev nicht etwa auf Agenturfotos oder auf eine Datenbank mit Campus-Aufnahmen zurück. »Wenn nötig, spreche ich natürlich noch mit den beteiligten Fachbereichen oder Uni-Einrichtungen«, beschreibt er sein Vorgehen bei der Suche nach geeigneten Motiven, »aber dann nehme ich den Fotoapparat und gehe los – zum Glück steht uns hier eine sehr gute Kamera zur Verfügung.«

Das Fotografieren ist allerdings nur ein kleiner Ausschnitt aus seinem Tätigkeitsspektrum: Alexeev ist bei der ZSB angestellt, die zum Studien-Service-Center (SSC) gehört. Dort arbeitet er nicht als Studienberater, sondern wirkt im Hintergrund als Medienbeauftragter und Webmaster und ist unter anderem für die Gestaltung und die Produktion von Printprodukten verantwortlich. Er hat beispielsweise das Aussehen eines Heftes mitgestaltet, in dem die ZSB über die verschiedenen Lehramt-Studiengänge an der Goethe-Universität informiert. Ebenso ist er am Layout des »Wegweisers« beteiligt, der in jedem Semester vom Präsidium herausgegeben wird und insbesondere den Erstsemestern und Neu-Frankfurtern unter den Studierenden hilft, sich an der Goethe-Universität zurechtzufinden.

In einem weiteren vom Präsidium herausgegebenen und von Alexeev gestalteten Heft könnte er eigentlich selbst auftauchen: Unter dem Titel »Perspektiven für den Geist« werden darin zwanzig Alumni vorgestellt, die ein geisteswissenschaftliches Fach studiert haben. Allerdings entsprechen sie nicht dem alten Klischee, dass Geisteswissenschaftler dazu prädestiniert sind, als Taxifahrer ihre Brötchen zu verdienen, sondern sie haben in der Berufswelt ihren Platz gefunden – genau wie Vladimir Alexeev: Im Alter von 17 Jahren kam er mit seinen Eltern aus Moskau nach Deutschland, machte das Abitur und begann, an der Goethe-Universität Germanistik, Slawistik und Japanologie zu studieren. Gleich im ersten Semester suchte er Rat bei der ZSB – und am Ende des Gesprächs bot ihm die Beraterin eine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft (Hiwi) bei der ZSB an.

Alexeev im Gespräch mit Jürgen Scheifler vom HRZ-Druckzentrum; Foto: Lecher
Alexeev im Gespräch mit Jürgen Scheifler vom HRZ-Druckzentrum; Foto: Lecher

Inzwischen arbeiten ihm, der vor 16 Jahren seinen ersten Hiwi-Job antrat, selbst drei Studierende zu: »Als ich meinen Abschluss gemacht hatte, wollten mich meine Vorgesetzten nicht gehen lassen. Also haben sie für mich eine Stelle geschaffen, deren Aufgaben immer weiter gewachsen sind«, berichtet Alexeev. »So weit, dass ich sie inzwischen nur mit Hilfe meiner Hiwis Christine, Boran und Cal bewältigen kann«, lobt er seine studentischen Mitarbeiter. Zu seinen Aufgaben gehörte es von Anfang an, sich um die Webseiten für Studierende und für Studieninteressierte zu kümmern, die von der ZSB betrieben werden. Das bringt Konservenbildern gibt er keine Chance Unterwegs mit Vladimir Alexeev von der Zentralen Studienberatung ihn in Kontakt mit vielen verschiedenen Uni- Angehörigen, zum Beispiel mit Gruppen von Studierenden, die sich auf der Webseite der Goethe-Universität in die Liste studentischer Initiativen eintragen lassen wollen.

Mit dem Studierendensekretariat, dem »Career Service« und anderen Abteilungen, die Alexeev Texte und Informationen liefern für die betreffenden Webseiten in den Portalen für Studierende oder für Studieninteressierte. Und wenn ein Institut wünscht, dass Angaben auf den Webseiten dieser Portale korrigiert werden, weil sich zum Beispiel die Öffnungszeiten seines Prüfungsamtes geändert haben oder die neue Studienberaterin in einem anderen Raum zu finden ist, dann nimmt dieses Institut ebenfalls Kontakt zu Alexeev auf. Dabei geht es in den Anfragen an das SSC bei weitem nicht nur um die Informationen der Goethe-Uni im World Wide Web: Er ist genauso zuständig, wenn eine Einrichtung der Universität, beispielsweise das Universitätsarchiv oder das International Office, ihn anspricht, das von Zeit zu Zeit an einer Messe im Ausland teilnimmt und dafür die Plakate, Broschüren und Handzettel der Goethe-Uni benötigt – Alexeev stellt dann die entsprechenden PDF-Dateien für den Druck zur Verfügung.

Für alle Print-Produkte der ZSB legt Alexeev ein PDF an – so auch in seinem vor anderthalb Jahren begonnenen Mammutprojekt, das Ende 2016 vorerst abgeschlossen sein soll: Er hat begonnen, Neuausgaben der Flyer zu entwickeln, auf denen im aktuellen universitäts-einheitlichen Design die insgesamt 56 grundständigen Studiengänge der Goethe-Universität vorgestellt werden – so, dass sie das Interesse von Schülerinnen, Schülern und anderen Studierwilligen wecken. Früher war auf den Flyern einheitlich der stilisierte blaue Goethe-Kopf zu sehen. »Wenn da zum Beispiel bei den »MainStudy«-Infotagen auf einem Tisch die Flyer von fünf Studiengängen nebeneinander lagen, dann konnte bei den Besucherinnen und Besuchern schon mal der Eindruck entstehen, dass hier fünfmal derselbe Flyer liegt«, erzählt Alexeev.

Alexeev auf der Suche nach Motiven für die neuen Studiengangsbroschüren; Foto: Lecher
Alexeev auf der Suche nach Motiven für die neuen Studiengangsbroschüren; Foto: Lecher

Einige Zeit zuvor hatte die Goethe-Universität ihr neues Design-Konzept beschlossen, in dem aussagekräftige Fotos eine zentrale Rolle spielen. Während Alexeev also »seine« rund 2000 Webseiten an das neue Corporate Design anpasste, beschloss er, auch die Broschüren für die Studiengänge zu modernisieren: Er und zwei Kolleginnen entwickelten ein neues Layout, dann suchte er zusammen mit den Professorinnen und Professoren der Institute nach ausdruckstarken Bildmotiven, die zugleich das betreffende Fach illustrieren und die Neugier von Studieninteressierten wecken. »Es war immer wieder faszinierend, wie ich zu den Instituten kam und zunächst als Vertreter der Verwaltung empfangen wurde, der mit einer zusätzlichen Arbeit kam. Aber je tiefer wir in die Motivsuche eintauchten, desto mehr fingen die Wissenschaftler, Professoren und Studiendekane Feuer und entwickelten eine tolle Kreativität. Dabei habe ich gesehen, wie viel Spaß es mir macht, mit den Fachbereichen zu kommunizieren«, schwärmt Alexeev, »normalerweise arbeite ich ja im Hintergrund, im so genannten Back-Office, und das ist nicht so auf direkte Kommunikation ausgelegt.«

Im Back-Office und in der ganzen Universität kümmert sich Alexeev nicht nur um Fotos, Webseiten und Print-Produkte, sondern auch um bewegte Bilder: Im vergangenen Jahr lud zum Beispiel Universitätspräsidentin Birgitta Wolff mit einem von Alexeev produzierten Video alle Studieninteressierten, darunter insbesondere Schülerinnen und Schüler, ein, bei der Informationsveranstaltung MainStudy das Studienangebot der Goethe-Universität kennenzulernen, und vor einigen Jahren warb ein Video von Alexeev bei Studierenden für das damals neu eingeführte und noch weitgehend unbekannte Deutschland-Stipendium. Aber auch für einen Spaß ist Alexeev zu haben: Am 1. April 2015 gab die ZSB die angebliche Einführung des Studienganges »Maritime Wissenschaften« bekannt – zum Erfolg dieses Scherzes trugen Alexeevs Flyer und das von ihm hergestellte Video wesentlich bei. [Autorin: Stefanie Hense]

Dieser Artikel ist in der Ausgabe 4.16 der Mitarbeiterzeitung GoetheSpektrum erschienen.

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