Serie Seniorprofessuren / Prof. Robert Prohl im Interview

Wer sind eigentlich die knapp 30 Seniorprofessorinnen und –professoren an der Goethe-Universität, die sich auch nach ihrer Pensionierung noch in der Lehre engagieren? In einer mehrteiligen Serie werden sie hier vorgestellt. 

Um die Betreuungsrelationen zu verbessern und ein zusätzliches hochqualifiziertes Lehrangebot anbieten zu können, besteht seit Ende 2009 an der Goethe-Universität die Möglichkeit, Seniorprofessuren einzurichten. Pensionierte oder emeritierte Professorinnen und Professoren der Goethe-Universität oder anderer Universitäten mit ausgewiesener Lehrkompetenz kommen für eine Seniorprofessur infrage und können somit auch nach ihrer Pensionierung weiterhin in der Lehre tätig sein. Das Lehrdeputat liegt zwischen vier und acht Semesterwochenstunden und schließt die Verpflichtung zu prüfen ein.

Teil 1 – Prof. Robert Prohl

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Prof. Robert Prohl (65) ist seit dem Sommersemester 2018 Seniorprofessor am Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität. Sein Lehrdeputat beträgt vier Semesterwochenstunden.

 

 

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Herr Prof. Prohl, wie kam es zu der Entscheidung für eine Seniorprofessur und was war Ihre Motivation, sich für weitere Lehrjahre an der Goethe-Uni zu entschieden, statt Ihre freie Zeit zu genießen?

Es gab eine Anfrage meines Instituts für einige Lehrveranstaltungen, die ich schon seit geraumer Zeit unterrichte.

Gab es Situationen, in denen Sie Ihre Entscheidung bereut haben?

Nein, aber ich habe auch erst ein Senior-Semester hinter mir.

Büro vs. Homeoffice, Gehalt vs. Rente, junge Kollegen vs. Senioren – wie haben sich die Rahmenbedingungen für Sie verändert?

Ich habe kein Büro mehr und bin „Gast“ in meinem eigenen Institut – das ist schon eine Umstellung

Wenn Sie an Ihre allererste Vorlesung als Dozent zurückdenken und sie mit heute vergleichen: Was hat sich für Sie grundlegend in Ihrer Lehrtätigkeit gewandelt?

Die Lehre, wie auch die Universität insgesamt, ist heute erheblich „verregelter“ als zu meiner Anfangszeit in den 80er Jahren.

Wenn Sie an Ihre Zuhörer von heute und damals denken: Wie hat sich das Bild der Studierenden verändert, das Sie wahrnehmen, wenn Sie in den Hörsaal blicken?

Man muss zwischen BA- und MA-Studiengängen differenzieren. Im BA ist die Hörerschaft deutlich jünger als früher und das Niveau ist wohl auch niedriger. Im MA herrscht in der Regel ein gutes Niveau, auch ein Grund, aus dem ich mich für die Senior-Professur entschieden habe.

An welchen Projekten arbeiten Sie aktuell?

Ich habe mich mit meinem Ausscheiden aus dem Hochschuldienst auch weitgehend aus der aktiven Forschung zurückgezogen und der jüngeren Generation Platz gemacht.

Gelingt es Ihnen als Seniorprofessor viel mehr Zeit mit Dingen zu verbringen, die nicht mit Ihrer Profession zu tun haben? Haben Sie in der frei gewordenen Zeit neue Leidenschaften für sich entdeckt?

Aus Zeitvertreib und Interesse habe ich die Heilpraktiker-Prüfung abgelegt und betreibe eine kleine Praxis in Frankfurt.

Wann ist Schluss?

Wenn ich nicht mehr angefragt werde oder die Studierenden (mehrheitlich) rückmelden, dass es nun genug ist.

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